Zero Waste jetzt! Einfälle für eine Stadt ohne Abfälle

 Haus der Materialisierung Wegzeiger

Berlin als stark wachsende Metropole hat ein Müllproblem. Denn mit wachsender Bevölkerung, steigt auch das Müllaufkommen in der Stadt. Wie können wir dem entgegenwirken, was kann jeder und jede selbst zur Müllreduktion im Kleinen und Großen beitragen? Welchen Wandel brauchen wir auf welcher Ebene?

„Ich habe mir noch nie Gedanken über den Müll gemacht!“

Berlin ist Experimentierfeld in Sachen Müllervermeidung, es gibt unterschiedlichste Strategien, um das Müllproblem zu bewältigen, bzw. zu umgehen. Die Ideenvielfalt reicht von rigider, persönlicher Müllvermeidung bis hin zum Komposthaufen. Früher entsorgte man den Hausabfall im Garten, aber wie würde unser Garten heute aussehen, wenn wir das täglich täten?“

Müll mit blauer Flasche

Zero-Waste Pyramide

Zum Thema „Plastik im Meer“ bekamen die Teilnehmenden einen thematischen Input und lernten die Zero-Waste Pyramide kennen. Die Zero-Waste-Pyramide umfasst verschiedene Empfehlungen für einen Zero-Waste-Lifestyle. Man spricht auch von den sechs Rs: Refuse (ablehnen), Reduce (reduzieren), Reuse (wiederverwerten), Repair (reparieren), Recycle und Rot (verrotten).

Zero Waste Jetzt!

Plastikvermeidung ist dabei die erste Wahl, aber es kam auch zur Sprache, dass Plastik in manchen Bereichen schwer zu ersetzten ist. Aber gerade im Verpackungsbereich gibt es eine Menge an Alternativen, striktere Vorgaben zur Verpackungsvermeidung für den Einzelhandel wären hier sicher angebracht. Die Meere werden es danken. Die Ozeane sind mittlerweile an einigen Orten zu schwimmenden Müllhalden verkommen.

Beispiele von Müllvermeidung

Ganz vorne steht die Wiederverwertung von Kleidung, etwa durch Tauschbörsen. Damit kann eine Menge an Bodenfläche, Wasser, Energie und CO2 eingespart bezeihungweise geschützt werden. Die Neuproduktion und der Transport von Baumwolle, die Fadenspinnerei, Weberei und Färberei bis hin zur Näherei und der Transport der neuen Textilware belastet die Umwelt stark, ganz abgesehen von den Arbeitsverhältnissen in den Textilfabriken. Das alte Motto, Kleidung „auszutragen“ gewinnt auf diese Art wieder an Bedeutung.

Das Haus der Materialisierung als Ideenwerkstatt für Müllvermeidung

Haus der Statistik

Das Haus der Materialisierung (HdM) ist Sitz verschiedener Initiativen, die für eine alternative Konsumnutzung stehen. Es gibt dort Gebrauchtwarenhändler*innen, Werkstätten, ein Repaircafé, eine Fahrradwerkstatt und eine Bibliothek der Dinge. Auch der Leihladen, bei dem man über das Internet Dinge ausleihen kann, ist dort zu finden.

Der Verein MURKS? NEIN DANKE! ist Initiator des Projektes Berlinrepair und wurde 2017 . berets für den ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit in der Kategorie HANDELN nominiert. Die gemeinnützige Organisation setzt sich für Haltbarkeit und nachhaltige Qualität ein. Dabei steht die „geplante Obsoleszenz“, also Produkte die mit Absicht schneller unbrauchbar werden, im Fokus der Bewegung. MURKS? NEIN DANKE! fordert von Produzenten, Handel und Politik, den geplanten Verschleiß zu beenden, und ermutigt, neue Wege zu gehen. Damit hat MURKS? NEIN DANKE! eine breite Debatte in der Gesellschaft angestoßen und das Thema auf die Agenda gesetzt.

 

Besuchen Sie doch selbst das Haus der Materialisierung, um abfallfreie Alternativen zu nutzen und Initiativen kennenzulernen, die dieses Ziel verfolgen.

Das Haus der Materialisierung am Alexanderplatz, hinter dem Haus der Statistik, ist ein sehr inspirierendes und anregendes Experimentierfeld für alle, die in der Stadt in ökologischer Hinsicht etwas verändern und bewegen wollen. Ein großartiger Ort der Vernetzung mit vielen Mitmachangeboten.

Beim Thema Zero Waste gibt es großes Interesse an Veranstaltungen, so dass das Bildungswerk einen weiteren Workshop im Oktober 2021 anbieten wird.

Weitere Informationen:

Haus der Statistik/ Up-Cycling

Hier können Sie ein Poster mit Tipps und Adressen zu Zero Waste herunterladen

Zero Waste Jetzt! Poster