Essen ist politisch!
Auch in der Landwirtschaft zeigen sich große globale Probleme wie Ausbeutung und Abhängigkeiten. Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökologie, Wirtschaft und Soziales werden nicht gleichberechtigt umgesetzt und der ökonomischen Dimension mehr Gewicht beigemessen. Der Agrarsektor ist dadurch geprägt von kurzfristigen, sozial nicht oder nur unzureichend abgesicherten Arbeitsverhältnissen und Arbeiter*innen werden flächendeckend ihrer Rechte beraubt. Außerdem wirkt sich das Übergewicht der wirtschaftlichen Dimension negativ auf die Umwelt und letztendlich die menschlichen Lebensgrundlagen aus.
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Foto: Initiative Faire Landarbeit / Patrique Degen
Die Regionen der Welt, in denen am meisten konsumiert wird, beuten häufig Natur und Arbeiter*innen auf Kosten derer aus, die nicht ausreichend Nahrung zur Verfügung haben. Gleichzeitig sind die reichen Industrienationen auch in weitaus höherem Maße für die Schädigung des Klimas verantwortlich.
Insgesamt werden rund 30% der weltweiten CO²-Emissionen in der Nahrungsmittelproduktion erzeugt. Gründe dafür sind beispielsweise die Flächennutzung für Tierhaltung, Monokulturen, Transportwege und Lieferketten.
Zum Weiterlesen:
Langfristige wirtschaftspolitische Ziele in einer Zeit kurzfristiger Reaktionen
Quellen
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Sonja Gündüz
Essen ist politisch, essen ist Gewerkschaftssache! In: DGB Bildungswerk e.V. (Hrsg.) (2019): Ernährung weltweit. -
Institut Bauen und Umwelt e.V.
Nachhaltige Entwicklung. Geschichte & Prinzip der Nachhaltigkeit. -
Katharina Varelmann
Aus dem Zelt aufs Feld. Flexibel, mobil, unsicher: Die Arbeitsbedingungen europäischer Wanderarbeiter_innen in der Landwirtschaft. In: DGB Bildungswerk (Hrsg.) (2019). Ernährung weltweit, S.44-48.
Zu den weiteren Inhalten
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