Gegenmacht und Widerstand - Betroffene wehren sich
Saisonarbeiter*innen wehren sich auf verschiedenen Ebenen gegen Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen. Dieser Widerstand findet einerseits leise statt, wie beispielsweise durch frühzeitige Abreisen und Beendigung der Tätigkeit und andererseits sichtbar, in Form von Protesten oder gerichtlichen Auseinandersetzungen. Beratungsstellen und Organisationen unterstützen Arbeiter*innen bei der Einforderung ihrer Rechte.
Foto: Initiative Faire Landarbeit / Patrique Degen
Aktueller Stand zum Gerichtsverfahren: Fehlende Lohnauszahlung eines Obstbauern aus der Bodenseeregion (Stand: Januar 2023)
Peking, Florian (20.01.2023): Erntehelfer und Landwirt einigen sich. In: Schwäbische Zeitung Friedrichshafen.
Peking, Florian (07.12.2022): Erntehelfer-Prozess: Gerichtstermin wird kurzfristig abgesagt. In: schwäbische Online.
Pressemitteilung mira-beratung (03.08.2022): Nach Erfolg von georgischen Saisonanarbeiter*innen vor Gericht: Arbeitgeber legt Berufung ein.
Mehr Informationen zu Beratungsstellen und Unterstützungsangeboten
Initiative Faire Landarbeit
Die Initiative ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen: Sie organisiert Feldbesuche, bei denen Informationen zu Arbeitsrechten in verschiedenen Sprachen verteilt werden. Das Ziel ist außerdem mit Kolleg*innen aus Osteuropa in Kontakt zu kommen. Die Initiative bietet zudem bei Bedarf Rechtsberatung und weitere Unterstützung an.
IG Bauen-Agrar-Umwelt
Die IG BAU ist die Gewerkschaft der Forst- und Agrarwirtschaft: Sie setzen sich für gute Bezahlung, faire Arbeitsbedingungen sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz und betriebliche Mitbestimmung ein. Zudem bieten sie bieten Fort- und Weiterbildungen an.
Europäischer Verein für Wanderarbeiterfragen e.V.
Der Verein bietet arbeitsrechtliche Beratung für mobile Beschäftigte in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz an und setzt sich für die Rechte von Wanderarbeiter*innen ein. Es gibt kostenlose Fortbildungsangebote sowie Sozialrechts- und Arbeitsrechtberatung. Mit seiner Arbeit will er erreichen, dass Menschen, die auf der Suche nach Arbeit ihre Heimat verlassen, fair behandelt und bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützt werden.
Beratungsstelle Faire Integration
Faire Integration ist ein bundesweites Beratungsangebot zu sozial- und arbeitsrechtlichen Fragestellungen für Geflüchtete und andere Migrant*innen, die nicht aus der EU kommen. Das Beratungsangebot von "Faire Integration" umfasst arbeits- und sozialrechtliche Fragestellungen, die direkt mit dem Beschäftigungsverhältnis zusammenhängen, z.B.: Lohn, Arbeitszeit, Urlaub, Kündigung, Krankenversicherung usw.
Arbeit und Leben - Beratungsnetzwerk Gute Arbeit
Das Beratungsnetzwerk "Gute Arbeit" von "Arbeit und Leben" ist eine Einrichtung der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Ihre Beratungsstellen unterstützen unter anderem mobil Beschäftigte, überwiegend aus europäischen Ländern, bei Fragen rund um die Arbeit, wie Entlohnung, Verträge, Arbeitsbedingungen und Kündigungsschutz.
Beratungsstelle "mira"
Die Beratungsstelle „mira – Mit Recht bei der Arbeit“ ist ein Kooperationsprojekt, das der Ausbeutung von Geflüchteten und Migrant*innen aus Drittstaaten auf dem Arbeitsmarkt entgegenwirken möchte. Sie informieren Menschen über ihre Arbeitsrechte und begleiten und unterstützen sie bei der Durchsetzung ihrer Rechte und Ansprüche.
DGB-Projekt: Faire Mobilität
Faire Mobilität ist ein Beratungsnetzwerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit 13 Standorten bundesweit. Sie informieren, beraten und unterstützen Beschäftigte aus Mittel- und Osteuropa in ihren Herkunftssprachen zu ihren Rechten auf dem deutschen Arbeitsmarkt.